Der kleine ICE und der verlorene Opa An einem malerischen kleinen Bahnhof im Grünen steht ein sommersprossiges Mädchen und ruft nach seinem Opa. „Opa. Opa. Volker, wo bist du denn?“ Der kleine ICE ist gerade auf dem Weg nach Hause, doch er kennt das Mädchen und will ihm helfen. „Hallo Ella, hast du deinen Opa verloren?“ „Hallo kleiner ICE. Ja, er sollte mit Robbi Regio ankommen, aber ich glaube, er hat die Haltestelle verpasst. Was mache ich denn jetzt nur?“ Der kleine ICE überlegt. „Komm doch einfach mit mir mit.“ „Wo fahren wir hin? Ins Fundbüro?“ „Nein, wir fahren zum Ende aller Schienen.“ „Wohin?“ Noch ehe Ella begreifen kann, was er meint, braust der kleine ICE über eine Nebenstrecke, durch einen Geheimtunnel in ein unterirdisches Netz aus Schienen und kommt vor einem Wasserfall zum Stehen. „So, gleich da.“ Langsam fährt der kleine ICE hindurch in eine riesige Höhle. Darin steht ein großes Gebäude mit unzähligen Einfahrten, in die von überall her Gleise führen. „Das ist ja unglaublich“, staunt Ella. „Und hier ist mein Opa?“ „Ganz bestimmt“, sagt der kleine ICE überzeugt. „Wir müssen nur Robbi finden.“ „Da drüben ist er auch schon. Robbi. Hey, Robbi!“ Doch der Regionalzug hat sie nicht gehört und verschwindet in einem Tunnel. Der kleine ICE und Ella fahren hinterher. Sie kommen in einem großen Raum an, der nur aus Mützen besteht. „Was ist denn hier los?“, fragt Ella. „Ja, das ist Sallys Zimmer. Sie liebt Fashion.“ Im nächsten Raum stehen alle Wände voll mit Werkzeug. „Ich räume das gleich weg“, ruft Simsala Sum im Vorbeifahren. „Hier ist der Opa auch nicht.“ Ella ist enttäuscht. „Der Opa?“, fragt Sumi. „Der ist im Spielzimmer.“ „Danke, Sumi“, freut sich der kleine ICE. „Du hast uns sehr geholfen.“ „Immer gerne.“ Um in das Spielzimmer zu kommen, fährt der Intercity Express durch ein abenteuerliches Labyrinth. „Wofür braucht ihr eigentlich so viel Platz?“, fragt Ella. „Naja“, überlegt der kleine ICE, „wir hatten mal ein kleineres Clubhaus, aber da ist einiges schiefgegangen. Günni hat überall Kaffeetassen verteilt. Ida IC braucht ein eigenes Archiv für ihre Fotografien und Recherchen. Und naja, also ich brauche ein bisschen Platz zum Rangieren.“ „Das verstehe ich“, nickt Ella. „Meine große Schwester braucht auch viel Platz. Sie bekommt jetzt ein eigenes Zimmer, weil wir umgezogen sind. Leider sehen wir den Opa dadurch nicht mehr so oft.“ „Oh“, stellt der kleine ICE fest und wird nachdenklich. Das konnte er gut verstehen. Seit sein Opa im Museum lebte, sah er ihn auch nicht mehr so oft. Als sie im Spielzimmer ankommen, finden sie dort Robbie Regio und Opa Adler vor, die in ein Kartenspiel vertieft sind. „Mau, mau.“ „Aber wo ist mein Opa?“, fragt Ella enttäuscht. „Hier bin ich doch, mein Schatz“, begrüßt sie Opa Volker, der gerade aus Robbi Regio aussteigt. Freudig schließt er seine Enkelin in die Arme. „Wir haben den ganzen Tag nach dir gesucht“, sagt sie traurig. „Tut mir leid, ich bin während der langen Fahrt leider eingenickt. Ich fürchte, wir haben nicht mehr viel Zeit.“ „So ist es“, sagt Robbi Regio. „Die Rückfahrt ist später.“ „Robbi!“, ruft der kleine ICE entschlossen. „Ella muss erst alle Spiele ausprobieren.“ Er zwinkert Ella zu. Opa Volker versteht und lächelt. „Eine gute Idee“, stimmt auch Opa Adler zu. „Komm, kleiner ICE, bring mich zurück ins Museum. Heute gibt es Schwarzwälder Kirsch.“ „Ach, weißt du“, lächelt der kleine ICE, „ich glaube, wir essen heute mal hier Kuchen und du kannst so lange bleiben, wie du willst.“