Der kleine ICE und die Suche nach dem Teamgeist Die Bahnfreunde treffen sich frühmorgens zum Zugballspielen. Trainer Günni erwartet sie auf einer großen Wiese, die von hellen Lampen erleuchtet wird. Sie spielen heute drei gegen drei. Team Rot besteht aus Sally S-Bahn, Robbi Regio und Nick, Team Gelb aus dem kleinen ICE, Ida IC und Simsala Sum. Als es losgeht, beginnt direkt ein riesiges Durcheinander. Immer wenn Ida dem kleinen ICE den Ball zuspielt, damit er in das Tor schießen kann, bremst er ab. „Was, wenn ich nicht treffe?“, fragt er ängstlich. „Ach egal“, ärgert sich Sally. „Unser Torwart kriegt eh nix gebacken.“ „Das ist unfair.“ Während in einem Tor Nick Nachtzug Schäfchen zählt, blockiert im anderen Sumi mit ihren vielen Händen jeden Ball. Robbie schaut ununterbrochen ins Regelbuch und Ida macht zwischendurch Fotos. Günnis Trillerpfeife unterbricht das Spiel. „Leute, Leute, was ist denn los mit euch?“, poltert er. „Also, ich gehe erstmal einen Kaffee trinken und ihr sucht euren Teamgeist, OK?“ „Was für ein Geist?“, fragt der kleine ICE. „Warum brauchen wir den? Und wo sollen wir den finden?“ „Kein Problem“, verkündet Sumi. „Ich kenne da ein paar wirklich gruselige Orte, an denen es jede Menge Geister gibt. Los geht's.“ Zuerst schauen die Freunde im Fundbüro vorbei, dann im Freizeitpark und schließlich in einer alten Piratenhöhle. Doch vom geheimnisvollen Teamgeist keine Spur. Nachdenklich kehren sie zurück zum Spielfeld. „Wo wart ihr denn?“, fragt Trainer Günni. „Mein Kaffee ist jetzt eiskalt.“ Der kleine ICE berichtet von der vergeblichen Suche. Im Freizeitpark hatte er Angst gehabt, in die Geisterbahn zu gehen, doch Sally hatte jede Menge Taschenlampen mitgenommen. Im Fundbüro kannte sich niemand mit Geistern oder Ballspielen aus, aber zum Glück hatte Robbi Regio das passende Buch dabei. Als sie bei der Piratenhöhle vor einem Wasserfall standen, baute Sumi blitzschnell Schienen, damit sie weiterfahren konnten. Im Inneren rollten Kokosnüsse auf sie zu, doch Ida und der kleine ICE kickten sie einfach aus dem Weg. „Du hättest uns sehen sollen“, sagt Ida begeistert. „Wir haben ganz toll zusammengearbeitet.“ „Aber den Teamgeist haben wir trotzdem nicht gefunden“, seufzt der kleine ICE. Günni schmunzelt. „Bist du sicher? Wie fühlt ihr euch denn jetzt?“ „Hey“, überlegt Sumi, „eigentlich total super. Als ob wir gemeinsam alles schaffen können.“ Die Freunde stimmen zu. „Spitze“, lobt Günni. „Na, dann habt ihr ja alles, was ihr für das Spiel braucht: Zusammengehörigkeit, Zielstrebigkeit und Selbstvertrauen.“ Der kleine ICE überlegt: Kann es sein, dass der Teamgeist kein richtiges Gespenst ist? Sondern ein Gefühl? „Ganz genau“, lacht Günni. „Ein Gefühl, das Ängste vertreibt und euch zusammenschweißt.“ Der kleine ICE schaut auf das Spielfeld und zu seinen Freunden. Er hat wirklich keine Angst mehr. Nicht vor dem Ball, nicht vor Geistern und auch nicht davor, zu verlieren.