Gigantische Salzseen, riesige Vulkane und eisige Wüsten aus Geröll und Sand. – Die Eisenbahnstrecke, die der „Zug in die Wolken“ im Norden Argentiniens befährt, führt durch die wilde Gebirgslandschaft der Anden. Diese ist sogar so wild, dass der Bau ganze 27 Jahre lang dauerte. Die Ingenieure begannen damit vor fast 100 Jahren, also zu einer Zeit, als gerade mal die allerersten Tonfilme in die Kinos kamen. Wahnsinn, oder? Sie bauten die Strecke, um das damals noch ganz wichtige Salz Salpeter schneller von Argentinien ins Nachbarland Chile transportieren zu können.

 

Heute können Touristen einen Teil der Strecke innerhalb Argentiniens befahren. Und wer dazu mal die Chance hat, wird genau merken, warum der Bau so ewig gedauert hat. Denn selbst die Teilstrecke führt über 29 Brücken in meist schwindelerregender Höhe, durch 21 Tunnel, über 13 Viadukte und 2 Kehrschleifen. Letztere ähneln Loopings, die sich auf die Seite gelegt haben, damit ein Zug schnell von Hoch nach Tief oder umgekehrt gelangen kann. Wow, da kommt man ja aus dem Staunen gar nicht mehr heraus!

 

Während seiner wortwörtlich atemberaubenden Fahrt klettert der Wolkenzug fast 1.200 Meter in die Höhe. Das ist so viel auf einmal und die Luft wird dort oben so dünn, dass manchen Menschen ganz schwindlig und sogar schlecht wird. Deshalb ist stets medizinisches Personal an Bord des Zuges und stellt bei Zeichen von dieser sogenannten Höhenkrankheit Sauerstoffgeräte zur Verfügung. Kaum zu glauben, oder?

 

Ziel des insgesamt 15 Stunden langen Tagesausflugs mit dem Wolkenzug ist das überwältigende Viadukt „La Polvorilla“ in 4.220 Metern Höhe. Hier kehrt der Zug schließlich um und fährt die steile Strecke, die er sich gerade hochgekämpft hat, wieder zurück. So können die Passagiere die einzigartigen Ausblicke über die argentinischen Anden auch auf der Rückfahrt in die Stadt Salta noch einmal genießen.