Ein historischer brauner Zugwagen mit Speise- und Schlafwagen steht auf einem nachgebauten Museumsbahnsteig.
© Stahlkocher, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Komfortabel wie im Hotel: Das Schlafzimmer auf Rädern

Im Jahr 1835 war die erste Eisenbahnstrecke in Deutschland von Nürnberg nach Fürth sechs Kilometer lang, rund neun Minuten dauerte eine Fahrt. Ein Sitzplatz genügte den Fahrgästen. Als die Strecken immer weiter führten und die Fahrten immer länger dauerten, genügte vielen ein Sitzplatz nicht mehr. Manche Strecken waren jetzt so lang, dass die Fahrt sogar die ganze Nacht dauerte.

Die ersten Schlafwagen in Zügen waren in Amerika unterwegs, denn hier waren die Entfernungen sehr viel größer als in Europa.


Vor über 150 Jahren führte der Belgier Georges Nagelmackers die ersten Schlafwagen in Europa ein.

Das war eine große Neuerung, weil die Menschen nun viel entspannter reisen konnten. Sie mussten nicht mehr die ganze Nacht wach bleiben oder sich in unbequemen Sitzen quälen. Stattdessen konnten sie sich im Schlafwagen in ein Bett legen, die Augen schließen – und am Morgen erholt am Ziel ankommen.

Ursprünglich waren die Schlafwagen einfach gehalten, mit Liegeflächen, die oft in offenen Abteilen angeordnet waren. Mit der Zeit wurden die Wagen immer komfortabler und luxuriöser gestaltet, mit privaten Kabinen, Betten, Badezimmern und sogar Speisewagen. Besonders im 19. Jahrhundert, während der Blütezeit des Eisenbahnverkehrs, entwickelten sich die Schlafwagen zu einem Symbol für Komfort und Luxus auf Reisen.

Quelle: DB Museum