Rund ums Bahnfahren

50 Jahre IC: Meilensteine des Intercity

Los geht’s! Auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Geschichte des Intercitys.

1971 – die Sternstunde des InterCity

Am 26. September 1971 begann die Reise der ersten IC.
Ab sofort waren vier Intercity-Linien im Fernverkehr unterwegs. Die Züge hatten anfänglich nur 1.-Klasse-Wagen. Die IC hielten deutlich seltener als bisherige andere Züge und fuhren nur größere Städte an. Bespannt wurden die Wagenparks mit Schnellzuglokomotiven der Baureihe 103, die allerdings nur auf wenigen Streckenabschnitten die neue Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h im Fernverkehr ausfahren konnten.

Deutschland im Direktanschluß /DB Museum/ McCann Erickson

Der Intercity löst den F-Zug ab. Premierenfahrt in Wiesbaden am 30.09.1971

Der Intercity löst den F-Zug ab. Premierenfahrt in Wiesbaden am 30.09.1971

1979 – „Jede Stunde, jede Klasse.“

„Intercity. Jede Stunde, jede Klasse.“ – dieser 1979 erfundene Werbespruch wurde sehr bedeutsam für die Geschichte des Intercity. Am 27. Mai 1979 nahm der neue Intercity (IC 79) der damaligen Bundesbahn die Fahrt auf. Fortan bestand der Intercity auch aus Wagen der 2. Klasse. Alle 2.-Klasse-Wagen trugen ozeanblau-beige Farben, während die 1.-Klasse-Wagen und das Restaurant rot-beige lackiert waren. Ab diesem Zeitpunkt waren die IC-Züge nicht nur für mehr Menschen zugänglich, sondern sie fuhren auch deutlich häufiger: statt alle zwei Stunden nun stündlich. Die Bundesbahn beschrieb das in ihrer Werbung so: „Nur die Straßenbahn fährt öfter“. Auf einer Streckenlänge von 3.100 Kilometern verbanden die vier IC-Linien die westdeutschen Wirtschaftszentren.

Intercity. Jede Stunde, jede Klasse. /© Sammlung DB AG

Neu eingeführt wurde zugleich auch die Blockzugbildung:

Neu eingeführt wurde zugleich auch die Blockzugbildung: Die 1. Klasse- und die 2. Klasse-Wagen werden zu zwei Blöcken zusammengefasst, die durch den Restaurantwagen voneinander getrennt werden.

Die 80er – Es wird bunt bei der Bahn

In den 80er-Jahren wandelte sich das Erscheinungsbild der Intercity-Züge in vielerlei Hinsicht. Das Liniennetz wurde geändert und neue Linien kamen hinzu. Erste Schnellfahrstrecken wurden befahren. Aber auch immer mehr Großraumwagen kamen im Intercity zum Einsatz, und erste Wagen davon führten nun auch Rollstuhlbereiche.

Die 80er – Es wird bunt bei der Bahn /© Sammlung DB AG

2. Kl.-Großraumwagen, wegen ihrer gelb/grünen Einrichtung auch China-Wagen genannt.

2. Kl.-Großraumwagen, wegen ihrer gelb-grünen Einrichtung auch „China-Wagen“ genannt, werden ab 1984 mit Rollstuhlbereichen ausgerüstet – damals ein Novum im Bahnverkehr!

Ab 1987 hatten alle neu ausgelieferten Loks und Wagen die neuen Außenlackierungen, denn die unterschiedlichen Zuggattungen der Bundesbahn sollten sich von nun an farblich voneinander unterscheiden. Die IC-Flotte erhielt einen lichtgrauen Grundlack mit orientrotem Fensterband und einem pastellvioletten Begleitstreifen darunter. Die restlichen Fernverkehrszüge (z. B. Interregio) erhielten ein blaues, Nahverkehrszüge eine grünes und S-Bahnen ein orangefarbenes Fensterband. Alle Lokomotiven der Bundesbahn erhielten einen neuen Anstrich in orientrot mit „Latz“ an der Front.

Bunte Züge mit alter und neuer Lackierung.

Die Lackierung aller Fahrzeuge in die Produktfarben erfolgt jedoch nur sukzessive, weswegen über viele Jahre bunte Züge mit alter und neuer Lackierung im Netz unterwegs sind.

Die 90er – Haare schneiden…

… Burger essen und der Wendezug!
Nach dem Mauerfall und der Wiedervereinigung erreichen erste Intercity-Züge Anfang der 1990er-Jahre auch ostdeutsche Städte wie Berlin und Leipzig. So kam es dazu, dass kurzzeitig auch wieder ein älterer Dieseltriebwagen, der bereits bis 1979 im Intercity und TEE-Dienst stand, nochmal eingesetzt wurde. Der Zug verband im Jahr 1990 unter dem Namen IC „Max Liebermann“ Berlin mit Hamburg, da diese Strecke noch nicht elektrifiziert war. Mit der Bahnreform 1994 wurde aus der Deutschen Bundesbahn (BRD) und der Reichsbahn (DDR) die Deutsche Bahn AG. Die Züge der DB AG erhielten ein neues DB-Logo und ab 1996 auch ein neues Farbkonzept, welches grundsätzlich bis heute aktuell ist. Dabei wurden die Nahverkehrszüge verkehrsrot mit weißen Türen, die Intercity-Züge erhielten ein verkehrsrotes Fensterband und die ICE-Züge einen verkehrsroten Streifen. Zugleich wurden Mitte der 90er-Jahre die Intercity-Züge um Steuerwagen ergänzt, um in Kopfbahnhöfen auf den Lokwechsel verzichten zu können.

McDonald’s einen McTrain-Speisewagen. /© Sammlung DB AG

Neues Farbkonzept: die Nahverkehrszüge - verkehrsrot mit weißen Türen, die InterCity-Züge - verkehrsrotes Fensterband, die ICE-Züge -verkehrsroter Streifen

Neues Farbkonzept: die Nahverkehrszüge – verkehrsrot mit weißen Türen, die Intercity-Züge – verkehrsrotes Fensterband, die ICE-Züge – verkehrsroter Streifen

Die 1990er stehen übrigens auch für einige Besonderheiten: So war es Anfang der 1990er möglich, sich zwischen Hamburg und Köln in einem umgebauten Intercity-Wagen die Haare waschen und schneiden zu lassen. Auch gab es Mitte der 1990er in Zusammenarbeit mit McDonald’s einen McTrain-Speisewagen.

Im Zug am Telefon selbst wählen, im umgebauten InterCity-Wagen die Haare waschen und schneiden

Im Zug am Telefon selbst wählen, im umgebauten Intercity-Wagen die Haare waschen und schneiden lassen oder auf dem Weg nach Berchtesgaden mal einen Hamburger verspeisen – auch das war möglich!

Die 2000er – Modernisierung und ICE-Farben

Die überwiegend bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren beschafften Reisezugwagen hatten mit Beginn der Jahrtausendwende ihre besten Tage gesehen. Das erste Modernisierungsprogramm stand an. Hierbei bekamen die Fahrzeuge neben neuen Farben, Sitzbezugsstoffen und WC-Einrichtungen auch kurze Zeit später ein elektronisches Fahrgastinformationssystem. Ab 2003 erhielten die Intercity-Züge dann ein Farbschema, das dem der ICE ähnlich war. So sollte dem Fernverkehr ein einheitliches Erscheinungsbild verliehen werden. Und man konnte IC und ICE so deutlicher vom Regionalverkehr unterscheiden.

Der Intercity löst den F-Zug ab. Premierenfahrt in Wiesbaden am 30.09.1971

Die 2000er – Fahrzeuge in neuen Farben, Sitzbezugsstoffen und moderne WC-Einrichtungen

Die 2010er – Auf zum Doppelstock!

In den Jahren 2012 bis 2014 sowie seit 2018 wurden die Innenräume der Intercity-Flotte modernisiert. Die ICs erhielten neue Sitze, neue Einrichtungen in den WC-Kabinen und praktische Dinge wie Steckdosen und WLAN. Seit Dezember 2015 wird die IC-Flotte außerdem durch neue doppelstöckige Intercity 2-Züge ergänzt. Mit den neuen Intercity-Zügen wird der Fernverkehr in ländliche Gebiete ausgeweitet und verbindet die Metropolen und Ballungsgebiete mit den bedeutendsten Urlaubsgebieten Deutschlands – wie z.B. das Allgäu, das Rheintal, Rügen oder Sylt. Auch werden die ältesten Reisezugwagen teilweise durch den Intercity 2 ersetzt und bis 2024 ausgemustert.

Der Intercity löst den F-Zug ab. Premierenfahrt in Wiesbaden am 30.09.1971

Die 2010er – Auf zum Doppelstock

der kleine ice
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