
Voll öko in die Zukunft! Was bringt Züge heute und morgen ans Ziel?
Die Bahn forscht mit Volldampf nach alternativen Antriebsstoffen für ihre Züge. Du wirst staunen, was heute schon alles möglich ist.
Erneuerbare Energien – was ist das eigentlich?
Wenn du mit dem ICE unterwegs bist, fährst du mit Ökostrom, der mit der Kraft von Sonne, Wind und Wasser erzeugt wurde. Da Wasser, Sonne und Wind nicht zur Neige gehen, nennt man sie erneuerbare Energien. Und es wird noch besser: Der durch sie erzeugte Strom verursacht keine Gase wie Kohlendioxid (CO2), das in großen Mengen schlecht für das Klima ist. CO2 entsteht zum Beispiel, wenn Kohle oder Benzin verbrannt werden. Schade, dass es keine erneuerbaren Geldbörsen gibt!
Schau gleich mal im Video nach, wie der Ökostrom in die Züge gelangt. Film ab!
Was ist das denn? Begriffe, die du kennen solltest!
Wasserstoff
Das chemische Element (H) ist ein leichtes, brennbares Gas, dessen Energie sich in elektrischen Strom umwandeln lässt. Vorteil: Als Abgas entsteht nur ’sauberer‘ Dampf.
Offshore-Windpark
Das ist ein ganzer Park von Windrädern auf dem Meer. Schon gewusst? Ein Windrad auf dem Meer liefert ungefähr doppelt so viel Strom wie auf dem Land.
Grünstrom, Ökostrom oder Naturstrom
Damit bezeichnet man elektrische Energie, die aus erneuerbaren (grünen) Energiequellen gewonnen wird.
Biokraftstoff
Das ist eine alternative Antriebsquelle zu herkömmlichem Diesel-Kraftstoff. Er wird aus biologischen Rest- und Abfallstoffen hergestellt, zum Beispiel aus Raps oder Sonnenblumen.
Akku-Technik
Elektro-Loks fahren mit speziellen Akkus, die über die elektrischen Oberleitungen oder neue Ladeinfrastrukturen aufgeladen werden können.
Klimaneutral
So nennt man es, wenn etwas ganz mit erneuerbaren Energien hergestellt wurde, sodass dabei kein CO2 in die Umwelt gelangt ist. Oder, wenn zwar CO2 ausgestoßen wurde, aber dafür dann Projekte unterstützt werden, bei denen die gleiche Menge an CO2 eingespart werden kann.
Auf vielen dieselbetriebenen Zügen setzt man daher auf Alternativen wie Biokraftstoff. Der wird oft auch als HVO bezeichnet. Das ist die Abkürzung für den englischen Begriff Hydrogenated Vegetable Oils, zu Deutsch: hydrierte Pflanzenöle. Der Betrieb mit HVO vermindert den CO2-Ausstoß enorm und die Züge können, bis sie zu alt oder defekt sind, im Einsatz bleiben. Das ist viel besser, als sie einfach auszusortieren. Findest du nicht auch?!

© Deutsche Bahn AG
Du möchtest mehr über die Erfindung der Wasserstofftankstelle erfahren? Im Video wird erklärt, wie die mobile Anlage funktioniert.
Mit verschiedenen Lösungen zum Ziel
Was macht die Bahn mit den Loks, die nicht mit Strom fahren können? Viele schlaue Leute forschen derzeit an Antriebsstoffen wie Wasserstoff oder an der Akku-Technologie. Auch der Biokraftstoff, der aus biologischen Rest- und Abfallstoffen besteht, ist bereits im Einsatz. Seit 2022 setzt die Bahn diesen Antriebsstoff ein. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es jetzt schon die größte Wasserstoff-Flotte der Welt und ab 2025 wird es im Pfalznetz auf 240 Kilometern Streckennetz 44 Akku-Züge geben. Du siehst, die Bahn tut alles Mögliche, um ihr Ziel zu erreichen, bis 2040 klimaneutral zu werden.
Mit Biokraftstoff nach Sylt
Wenn du mit dem Zug auf die Nordseeinsel Sylt möchtest, dann fährst du über den sogenannten Hindenburgdamm. Seit 2022 fahren hier zwischen Westerland auf der Insel und Niebüll auf dem Festland das umweltfreundliche Sylt Shuttle und das Sylt Shuttle Plus mit umweltschonendem Biokraftstoff hin und her. Da die Verbindung nach Sylt sehr beliebt bei den Passagieren ist und entsprechend viele Züge unterwegs sind, können mit diesem alternativen Kraftstoff jährlich etwa 7 500 Tonnen CO2 eingespart werden. Zum Vergleich: Mit einer Tonne CO2 käme eine Einzelperson mit der Bahn etwa 80 000 Kilometer weit. Das ist ungefähr so viel wie eine Küstenseeschwalbe jedes Jahr zurücklegt, um von ihrer Brutstätte im Norden bis in die Antarktis zum Überwintern zu fliegen und wieder zurück. Wahnsinn!
Dieser nette Herr kontrolliert gerade die mit Biokraftstoff gefüllten Schienentanks auf Sylt:

© Deutsche Bahn AG / Anastasia Schuster
Wo ist denn der Tankdeckel? Gefunden. Nun kann das Shuttle mit dem klimafreundlichen HVO-Kraftstoff vollgetankt werden. Und dann geht es immer hin und her zwischen Westerland auf Sylt und dem kleinen Örtchen Niebüll in Nordfriesland:

© Deutsche Bahn AG / Anastasia Schuster
Viele Lösungen führen zum Ziel. Zumindest gilt das für die alternativen Antriebsstoffe bei der Bahn. Ob Biokraftstoff, Akkus oder Wasserstoff, die Profis bei der Bahn versuchen alles, um klimaschädliche Kraftstoffe wie den Diesel von der Bildfläche verschwinden zu lassen.