Rund ums Bahnfahren

Der Fliegende Schotte: Volldampf von London nach Edinburgh

Vor fast 100 Jahren wurde der Flying Scotsman gebaut, eine der berühmtesten Dampf-Lokomotiven Großbritanniens.

Auf den „Fliegenden Schotten“ waren die Briten sehr stolz. Denn die Lok mit der Nummer 4472 war die erste, die 100 Meilen pro Stunde fahren konnte – also rund 160 Stundenkilometer. Das war damals Weltrekord!
631 Kilometer Zugstrecke
631 Kilometer Zugstrecke liegen zwischen der britischen Hauptstadt London und der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Und genau auf dieser Strecke, der East Coast Main Line, war der Zug ab 1928 unterwegs – ohne Zwischenstopp! So brauchte der Flying Scotsman nur acht Stunden Fahrzeit, um sein jeweiliges Ziel zu erreichen.

Abfahrt von Gleis 10 um 10 Uhr am Bahnhof King’s Cross in London – erinnert dich das an was? Klar, an Harry Potter. Der Dampfzug Hogwarts Express, der Harry und seine Freunde zum Zauberinternat Hogwarts brachte, verließ die gleiche Station von Gleis 9 ¾ um 11 Uhr. Der Flying Scotsman war das Vorbild für den ➜ Hogwarts Express!

Während der Lokführer den Flying Scotsman steuerte, sorgte der Heizer für Druck auf dem Kessel. Für beide war das Schwerstarbeit, denn eine Dampflok wird von Wasserdampf angetrieben. Um das Wasser zum Verdampfen zu bringen, wird Hitze benötigt. Der Heizer musste also dauernd Kohlen in den Ofen schieben. Auf der langen Strecke ohne Halt wurden beide deshalb während der Fahrt von Kollegen abgewechselt. Im Tender der Lok gab es dafür extra einen kleinen Gang zu den angehängten Waggons.
Flying Scotsman

1963 fuhr der Flying Scotsman zum letzten Mal im britischen Plandienst, und wurde schließlich ins Ausland verkauft. Über Umwege kam die Lok aber nach Großbritannien zurück. Das staatliche Eisenbahnmuseum in York ließ sie für 5,6 Millionen Euro wieder flottmachen. 2016 wird der „Fliegende Schotte“ für Sonderfahrten eingesetzt.
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