Wann gehen Lokführer aufs Klo?
Mmh … eine interessante Frage, oder?! Lokführer Lutz Jäckel ist so nett, diese und noch andere spannende Fragen zu seinem Beruf zu beantworten. Schau mal!
Ob Züge, die in weite Ferne reisen, Güterzüge mit tonnenschwerer Ladung oder Regionalzüge für Fahrten in die nähere Umgebung – jeder einzelne Zug braucht einen Lokführer oder eine Lokführerin am Steuer. Ihre Aufgabe ist es, die Züge sicher vom Start bis zum Ziel zu bringen. Dazu gehört es zum Beispiel auch, Fahrzeugstörungen schnell erkennen und beseitigen zu können.
In Zeiten von Klimaschutz und Co. gibt es für die Lokführerinnen und Lokführer dazu noch eine wichtige Herausforderung: so zu fahren, dass jede Zugfahrt so wenig Energie wie möglich verbraucht. Denn damit wird aktiv das Klima geschützt.
Ein cooler Beruf … und ganz schön anspruchsvoll!
Lutz wollte schon als kleiner Junge Lokführer werden. Er hat Loks bewundert und Tunnel an Bahnstrecken gezählt. Jetzt ist er erwachsen und fährt jeden Tag ICE- und IC-Züge zwischen München, Berlin, Hannover, Frankfurt (Main) und Stuttgart. Was ihm wohl am besten an seiner Arbeit gefällt? Und was ist, wenn er unterwegs mal muss …?
INTERVIEW

© Deutsche Bahn AG/ Lutz Jäckel
Sag mal Lutz, darfst du jeden ICE fahren?
Ja. Zuerst hab ich bei der S-Bahn München gelernt. Jetzt bin ich bei DB Fernverkehr und darf alle ICE und IC fahren.
Einfach so?
Nee, für jede Baureihe, also für jeden Zugtyp, muss man einen extra „Führerschein“ machen. Außerdem übe ich regelmäßig im Simulator, so wie alle Lokführer, damit wir auch auf Ausnahmesituationen vorbereitet sind.
Und was ist mit dem ICE 4?
Den fahre ich auch und das macht ganz viel Spaß.
Was magst du am liebsten bei deiner Arbeit?
Na, vor allem darf ich die Züge fahren. Besonders, wenn es neue oder schwierige Strecken sind. Meine Lieblingsstrecke liegt zwischen München und Stuttgart. Da gibt es einen steilen Abschnitt mit ganz engen Kurven und 112 Metern Höhenunterschied. Das ist die Geislinger Steige. Da darf ich nur 70 Stundenkilometer schnell fahren und muss aufpassen, dass die Fahrgäste nicht durchgeschaukelt werden. Wenn es regnet, streu ich per Tastendruck Sand, damit die Räder nicht durchdrehen.
Wenn man Lokführer oder Lokführerin werden will, muss man dann eine Eins in Mathe haben?
Nein, muss man nicht. Ich war auch kein Mathegenie. Ich hab sogar Nachhilfe gehabt. Aber Dreisatz sollte man lernen. Das ist sowieso wichtig, aber es kommt auch im Einstellungstest vor.
Darfst du deine Freunde im Führerstand mitnehmen?
Das ist verboten, weil es gefährlich werden kann. Außerdem würde es mich von der Arbeit ablenken und ich bin doch für den Zug und vor allem für alle, die mitfahren, verantwortlich.
Und was ist, wenn du mal aufs Klo musst?
Ich kann natürlich nicht einfach auf freier Strecke anhalten oder das Cockpit verlassen. Also trainiert man so was und trinkt zum Beispiel erst gegen Ende der Fahrt. Du musst bestimmt auch nicht in jeder Schulstunde aufs Klo. Aber wenn es dringend ist, kann ich, wenn wir an einem Bahnhof halten, schnell im Zug aufs Klo gehen.
Kennst du alle Lokführer und Lokführerinnen bei der DB?
Nein, das sind bei der Deutschen Bahn mehr als 20.000. Aber wir grüßen uns alle per Handzeichen, wenn wir uns unterwegs begegnen.
Nachgefragt bei Lokführer-Azubi Benno: „Was ist dir wichtig?“
Die Ausbildung zur Lokführerin oder zum Lokführer ist eine der beliebtesten Ausbildungen bei der Deutschen Bahn. Auch Benno Bosse aus Berlin hat sich dafür entschieden. Mehr zum Wieso, Weshalb, Warum erfährst du in dem Video. Film ab!
Was ist dir bei deinem späteren Beruf wichtig? Denk doch mal drüber nach! Und bis du zu einem Ergebnis kommst, schau dich gerne im Bahn-Entdecker um. Hier gibt es viiiiiel zu entdecken!