
Kreuz und quer durch Natur, Wetterlagen und Jahreszeiten
Während einer einzigen Bahnfahrt kannst du verschiedene Landschaften und Wetterlagen beobachten.
Das Streckennetz der Bahn führt von der Küste bis in die Berge und von Ost nach West. Es überwindet Höhenmeter, durchquert Wetterlagen und Jahreszeiten. Zudem sind Deutschlands Regionen geografisch teils sehr unterschiedlich. Es kann sein, dass du im Norden eine Zugfahrt bei Matschhosenwetter startest und dich nach Hunderten Kilometern dein Ziel mit schnee-glitzernden Schlittenpisten willkommen heißt! Die längste Bahnstrecke, die man innerhalb Deutschlands an einem Stück ohne Umsteigen fahren kann: Offenburg – Greifswald, 1.300 km (IC 2216).
Deutschland liegt in einer gemäßigten Klimazone. Das bedeutet, dass hier alle vier Jahreszeiten ausgeprägt mit ihren typischen Merkmalen auftreten können: Es gibt heiße Tage mit über 30 Grad, eisige Tage mit Temperaturen bis weit unter dem Nullpunkt, heftige Stürme, starke Niederschläge und Schneefälle.
Zudem sind die Wetterlagen nicht nur von Tag zu Tag, sondern auch von Region zu Region unterschiedlich. Besonders ausgeprägt können diese Unterschiede während der Winterzeit sein.
Auf einiges kann sich die Bahn dank jahrzehntelanger Erfahrungen, ausgefeilter Technik und rechtzeitiger Planungen einstellen. Doch sind dem Wetter die Planungen der Menschen allgemein reichlich egal. Wenn das Wetter pusten, stürmen, regnen, schneien, frieren oder uns einheizen möchte, dann tut es das. Das Wetter ist ein sich ständig verändernder Zustand der Atmosphäre. Experten können es messen und durch Berechnungen versuchen, es möglichst genau vorauszusagen. Planen können sie es aber nie.
Von oben nach unten, von Moin bis Servus
Ein Beispiel: Vom nördlichsten Bahnhof Deutschlands in Westerland auf Sylt (5 m ü. NHN) bis zum südlichsten Bahnhof in Oberstdorf im Allgäu (813 m ü. NHN) sind es rund 1.116 Schienenkilometer. Du startest quasi mitten in der Nordsee bzw. im Wattenmeer, durchquerst in ca. 14 Stunden fünf Bundesländer und kraxelst währenddessen 808 Höhenmeter im Sitzen hoch!
Zugfahrt ins Meer
In Westerland auf der Nordseeinsel Sylt liegt Deutschlands nördlichster Bahnhof.
Naturgewaltig
Das Wattenmeer an der Nordsee verändert sich jeden Tag – zweimal! Wenn Ebbe ist, verschwindet das Wasser, und man kann sogar über den Meeresboden laufen. Doch dann kommt die Flut, und das Wasser kehrt mit Kraft zurück.
Manchmal zeigt das Wetter, wie stark es sein kann: An der Küste, vor allem im Herbst und Winter, gibt es riesige Stürme. Auf der Insel Sylt gab es 1999 sogar einen Sturm mit Windgeschwindigkeiten von fast 200 Kilometern pro Stunde – so schnell wie ein Rennwagen!
In den Bergen kann es ganz anders aussehen. Dort schneit es im Winter oft richtig viel. So viel, dass Züge nicht mehr fahren können. In Oberstdorf lag im Februar 2012 der Schnee über einen Meter hoch – das ist fast so hoch wie ein Schulkind!
Meerblick inklusive
Die Strecke, an der das deutsche Festland an Nord- und Ostsee grenzt („Küstenlinie“) ist etwa 1.200 km lang.
Servus, Berge
Im bayrischen Oberstdorf im Allgäu liegt Deutschlands südlichster Bahnhof.
Hoch hinaus:
Die Alpen, das Erzgebirge, die Eifel oder die Rhön sind nur einige von vielen deutschen Gebirgen und Höhenzügen.